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Die schönste Version meiner Selbst

Mein neuer Roman Leuchtende Tage  kreist um die Frage, wie wir als Frauen, als Töchter zu unserem inneren Selbst finden, in diesem Wirrwarr aus mütterlichen Botschaften, die bestimmten Zeiten und Erfahrungen entspringen.

Das Thema beschäftigt mich selbst schon lange, als Tochter, als Enkelin, als Mutter: Welche Botschaften werden über die Generationen weitergegeben? Was trennt Mütter und Töchter und was verbindet sie?

Wie wird man die, die man ist?

Lisette spürt, dass Kleider viel damit zu tun haben, besonders um 1900, als das feste Korsett und die strenge wilhelminische Kleiderordnung einer Frau jede Bewegungsfreiheit nahmen. Lisette fühlt sich falsch in den Kleidern, die ihre Mutter und die Gesellschaft ihr vorschreiben.

Das war nicht nur 1900 so. „So kannst du doch nicht aus dem Haus!“ Diesen Satz hörte ich oft von meiner Mutter, gerade wenn ich mich besonders schön fühlte. Und ich habe ihn sogar selbst zu meiner Tochter gesagt, wie ich zu meiner Schande gestehen muss!

Kleider machen Leute: Kleider helfen, sich zu definieren, zu positionieren, und sich auszudrücken. Für Lisette ist es ein großer Moment, als sie endlich ein Kleid bekommt, in dem sie das Gefühl hat, zum ersten Mal sie selbst sein zu können.

„Das Kleid zu tragen, war noch viel schöner, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie fühlte sich wunderbar. Sie fühlte sich frei. In diesem Kleid fand sie die schönste Version ihrer selbst.“

Wo finde ich diese schönste Version meiner Selbst? Ich hatte jahrelang eine dunkelgrüne Strickjacke von meinem Großvater, in der ich mich wundervoll fühlte. Bis sie auseinanderfiel. Der grüne Rollkragenpullover auf dem Bild erinnert mich an die Jacke. Dann gab es ein großgeblümtes Leinenkleid, das so oft gewaschen wurde, bis es fast durchsichtig war. Und vor ein paar Jahren bin ich in ein eher unscheinbares schwarzes Kleid geschlüpft, aber ich wusste sofort: In diesem Kleid bin ich Ich. In diesem Kleid, kann ich tanzen, kluge Vorträge halten, den Garten umgraben, auf dem Sofa lümmeln, schlechte Nachrichten verkraften, Freundinnen umarmen, Witze reißen, flirten und auf Weltreise gehen. Die schönste Version meiner Selbst.

Hast du auch ein Kleidungsstück, das du einfach liebst, weil du dich toll fühlst darin und richtig? In dem du die schönste Version deiner selbst bist?

Würdest du ein Bild von dir in deinem Lieblingsoutfit auf Instagramm posten, mit den unten genannten Hashtags? Dazuschreiben, was es dir bedeutet, und wie es DICH zum Leuchten bringt. Es geht nicht darum, trendig und modisch zu sein, oder einen Status zu bedienen. Es geht darum, sich in der Kleidung zu zeigen, in der man sich gut fühlt: Das bin ich!

Zum Glück sind wir frei, das zu tun! Also, her mit den Pyjamahosen, den alten Lieblings T-Shirts, den verwaschenen Jeansjacken, den goldenen Glitzerröcken… egal was, Hauptsache, du fühlst dich darin wohl, und bist:

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Fragen wir uns doch alle, wer wir sind, was in uns steckt, was vielleicht noch in uns schlummert, und wie wir es am besten nach außen tragen in die Welt. Als Töchter. Als Mütter. Für Töchter.

 

Foto: (c) Peter Porst

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